WIE wir arbeiten

Detektivarbeit beginnt zunächst einmal im Kopf. Berufsdetektive denken anders.

Dazu ein kleines Beispiel aus der Literatur, dass sich auf die tägliche und reale Praxis der Berufsdetektive übertragen lässt.

Sherlock Holmes und Dr. Watson waren dabei, den Diebstahl eines Rennpferdes aufzuklären. Zwischen Holmes und einem Polizisten, der bereits einen Täter verhaftet hatte, kam es zu folgendem Dialog:

Polizist: „Gibt es etwas, was Sie bemerkt haben, Holmes?“
Holmes: „Das merkwürdige Verhalten des Hundes in der Nacht des Diebstahls …“
Polizist: „Merkwürdig? Der Hund hat sich in der Nacht überhaupt nicht gerührt!“
Holmes: „Das ist ja das Merkwürdige!“

Der Hund hatte deswegen nicht gebellt, weil er den Täter – es war der Stallbursche – kannte. Sherlock Holmes hatte seine Aufmerksamkeit auch auf etwas gerichtet, was nicht geschehen war. Das ist der Unterschied zwischen der Denkweise von Berufsdetektiven, und solcher von Laien.

Sir Francis Bacon hatte schon vor mehr als vier Jahrhunderten festgestellt, dass sich der menschliche Verstand hauptsächlich deshalb irrt, weil er dem Fehlen von etwas nicht die richtige Bedeutung zur richtigen Zeit beimisst. Etwas zu ignorieren, nur weil es nicht da ist, stellt einen schweren kriminalistischen Denkfehler dar.

Ein weiterer Fehler von Laien besteht darin, sich mit dem ersten Blick zufrieden zu geben. Auch aus der Wissenschaft der Soziologie ist die Lehre vom zweiten Blick bekannt.

Im Jahre 1866 wurden in Südafrika Diamanten, so groß wie Taubeneier entdeckt, die zunächst noch mehr oder weniger offen im Sand lagen, und mit den bloßen Händen abgetragen werden konnten. Es setzte ein „Diamantenrausch“ ein, der Glücksritter aus aller Herren Länder anzog. Die Stadt New Rush entstand und wuchs in nur wenigen Monaten auf über 30.000 Einwohner. Schürfrechte wurden verkauft, Diamanten wurden mit Krampen und Schaufeln gewonnen. Bis man auf eine harte Gesteinsschicht stieß…

Damit war der Diamantenrausch für die einfach gestrickten Glücksritter vorbei. Eines Tages tauchte ein junger und unerfahrener Mann namens Cecil Rhodes auf, der sich für die Minen interessierte. Die Glücksritter waren froh, als sie dem jungen Briten die für sie wertlos gewordenen Grund- und Schürfrechte für eine Handvoll Pfund verkaufen konnten und lachten über den scheinbar naiven Käufer.

Doch spätestens als Cecil Rhodes damit begann, einige von ihnen als Arbeitskräfte einzustellen, war es mit dem Gelächter vorbei.

Was war geschehen? Cecil Rhodes schaffte modernes Gerät herbei, und ließ einfach tiefer in die Gesteinsschicht graben. Schon nach einem Meter Tiefe wurden prachtvolle Diamanten gefunden und konnten zu Tage gefördert werden. Nun allerdings gehörten sie Cecil Rhodes. Dies ist die Entstehungsgeschichte des heute weltweit größten Diamantenproduzenten „De Beers“, und die Namensgeschichte von Rhodesien, dem heutigen Simbabwe. Cecil Rhodes schürfte – im Geist und im Boden – einen Meter tiefer und hatte damit größten Erfolg.

Auch wir von der Detektei HELIOS ermitteln „rhodesisch“, wir schürfen so lange, bis wir etwas finden.

Abgängige Person, verschunden, Spur

Doch nur mit Kopfarbeit lassen sich keine Verbrechen klären und keine Beweise für Gerichtsverfahren beschaffen. Dazu bedarf es einiger Werkzeuge.